Mittwoch, 6. November 2013

Quirin Bank startet erste Online-Honorarberatung


Der Wind bläst den Vermittlern nicht nur aus der Politik entgegen. Neben der zunehmenden Regulierung der Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlung kommt der verschärfte Wettbewerb im Vertrieb – bei denen auch Banken wie die Quirin Bank eine Rolle spielen.



So startete am 01.11.2013 die Quirin Bank die erste Online-Honorarberatungsplattform in Deutschland. Zielgruppe ist laut Mitteilung der Bank „eine neue Generation von Anlegern, die gut informiert und selbstbestimmt nach einer intelligenten Finanzanlage im Netz“ suchten. 

Bereits mit niedrigen Beträgen und zu sehr günstigen Konditionen könnten nun die „Vorteile einer wissenschaftlich basierten, provisionsfreien Finanzanlage“ genutzt werden, wirbt die Bank.

Mit dem Angebot will das Finanzinstitut Kunden erreichen, die sich von herkömmlichen Banken nicht ausreichend betreut fühlten, den Schritt zu Vermögensverwaltern oder Honorarberatern aber bislang aus Kostengründen scheuten. 
„Honorarberatung galt bisher als eine Dienstleistung für große Vermögen“, sagt Karl Matthäus Schmidt, Gründer und Vorstandsvorsitzender der quirin bank AG. Das wolle er mit „quirion“, so der Name der Plattform, „radikal“ ändern.

Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der quirin bank AG
Bilder: quirin bank AG 

0,38% Honorar jährlich

Bereits ab einem Anlagebetrag von 10.000 Euro könnten Anleger zwischen verschiedenen Marktstrategien und volkswirtschaftlichen Szenarien wählen. Sie erhielten einen zu ihrer Auswahl passenden Anlagevorschlag. Für die Online-Portfolioverwaltung fielen keine Provisionen, keine versteckten Kosten und keine Transaktionsgebühren an. 

Stattdessen erfolge die Vergütung über ein festes Honorar. Dieses beträgt 0,38% des angelegten Vermögens pro Jahr. Das sei, so das Bankhaus, die bisher preisgünstigste Vermögensverwaltung in Deutschland. „Kostenvorteile und damit mögliche Renditegewinne erzielen Anleger schon allein dadurch, dass Bestandsprovisionen, Vertriebsgebühren und Kickbacks, immer dem Kundenkonto gutgeschrieben werden“, teilt die Bank mit.
 
Persönliche Hilfe kostet extra

Freilich sind die 0,38% nur der Eintritt in die Honorarwelt. Denn wenn darüber hinaus die persönliche Hilfe eines Experten benötigt wird, verlangen die Honorarberater einen Betrag ab 37,50 Euro. „Die Berater vertreten zu 100% die Interessen der Kunden“, argumentiert die Bank. Unnötige Vertriebsaktionen und durch Provisionen verursachte Interessenkonflikte gebe es nicht.

„Es hat mich geärgert, dass viele Banken gerade kleinere Kunden nicht mehr beraten, sondern ihnen nur noch irgendwelche Produkte für teures Geld verkaufen“, sagt Vorstand Schmidt. „Bei einer normalen, provisionsorientierten Bank müssten Anleger für eine vergleichbare Dienstleistung das Vierfache bezahlen“, so Schmidt.

Gegründet wurde die qurin Bank im Jahr 2006. Sie gilt allgemeinhin als Vorreiter in Sachen Honorarberatung. Allerdings ist es ihr erst vor Kurzem gelungen schwarze Zahlen zu schreiben. Das Ergebnis lag zum 30.06,2013 bei 1,4 Mio. Euro (Vorjahr: – 2,9 Mio. Euro). In der Honorarberatung wurde das betreute Kundenvermögen zur Jahreshälfte auf rund 2,5 Mrd. Euro gesteigert. (ucy)

Quelle: Dieser Artikel von mir erschien zuerst auf der Seite asscompact.de