Freitag, 2. Dezember 2016

Das unersetzliche Vertrauen eines Maklers

Big Data beugt Falschberatung und einem Vertrauensverlust zwischen Anbieter und Kunden vor. „Dass eines Tages ein Computerprogramm den Makler ersetzt, glaube ich nicht“, sagt Datenforscher Andrej Fischer. Teil I der Reihe „Gespräche über Big Data“.



In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich mehrere Artikel zum Thema Big Data geschrieben (u.a. „Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen“). 

Bei der Recherche hatte ich Gelegenheit, mit lehrreichen Akteuren in und außerhalb der Assekuranz über Datenanalyse zu sprechen. In einer losen Reihe möchte ich gerne das Wissen einiger Experten weitergeben.

Die Antworten sollen einen kleinen Diskussionsbeitrag zu der Frage leisten, ob, wo und wie Versicherer und Makler mit gezielter Datenanalyse einen Mehrwert schaffen können. 

Gerne sind auch Sie herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Vielen Dank.

Branche Nachzügler in digitaler Technik

Den Anfang macht Dr. Andrej Fischer, Data Science Consultant bei der Comma Soft AG. Grundsätzlich, so Fischer, könne man die Versicherungsbranche nicht gerade als Early Adopter digitaler Technologien bezeichnen; hier seien die Unternehmen eher risikoscheu.

Was die elektronische Datenverarbeitung angeht, sei die Versicherungsbranche jedoch bereits seit den 70er-Jahren als Vorreiter zu bezeichnen, lobt Fischer. 

„Viele Prozesse rund um Vertragsabwicklung und Schadenregulierung laufen hier seit geraumer Zeit digital ab. Der Big Data-Trend ist in diesem Umfeld also schon viel länger gegenwärtig als in anderen Branchen“.

Einige Versicherer sind sehr weit

In Bezug auf den qualifizierten Umgang mit den vorhandenen Daten und die Nutzung datenbasierter Erkenntnisse, seien die Unternehmen allerdings sehr unterschiedlich aufgestellt. 

Einige Versicherer sind bereits sehr weit und die Einsatzszenarien schon sehr ausgereift, stellt Fischer fest. Bei vielen schlummerten jedoch noch große Potenziale.

Die menschliche Komponente bleibt

Dass eines Tages ein Computerprogramm den Makler ersetzt, glaubt Fischer nicht. Big Data und moderne Analysesoftware werden dagegen den Makler vielmehr noch besser dabei unterstützen, den Prozess der Informationssammlung zu beschleunigen und dem Kunden am Ende das richtige Produkt anzubieten, ist er überzeugt.

„Das beugt Falschberatungen und einem Vertrauensverlust zwischen Anbieter und Versichertem vor. Die menschliche Komponente bei der Beratung, die Vertrauenswürdigkeit eines erfahrenen Maklers wird kein Computerprogramm ersetzen können“, ist Fischer überzeugt. (ucy)

__________________
Etwas Wichtiges fehlt?
Mit einem Leserbrief können Sie hierauf aufmerksam machen.
Sie wissen mehr oder haben einen Themenvorschlag?
Bitte schreiben Sie mir.
Ihnen gefällt meine Seite über Versicherungen und Finanzen?
Erzählen Sie es Ihren Freunden. Folgen Sie mir im Netz.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen