Donnerstag, 12. Juni 2014

Immer mehr gefälschte Kfz-Ersatzteile

Autofelgen - Erkennen Sie die Fälschung?
(Antwort am Ende des Artikels)
Bild: Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie

Der Auto-Ersatzteilmarkt in Deutschland hat immer häufiger mit Plagiaten zu kämpfen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt Autofahrer vor den Risiken gefälschter Fahrzeugteile. Er sieht im Kauf über das Internet einen Trend zu mehr Kopien. 



Über mangelnde Arbeit können sich die deutschen Zollbehörden wahrlich nicht beklagen. Nie zuvor haben sie mehr Aufgriffe an gefälschten Produkten verzeichnet als im vergangenen Jahr. 

Insgesamt konnten 3,9 Millionen gefälschte Produkte im Wert von 134 Millionen Euro beschlagnahmt werden. Dies ist das Ergebnis der Zollstatistik für das Jahr 2013, die Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble Ende März vorgestellt hat. 

Bremsbeläge - Welche sind das Original?

(Antwort am Ende des Artikels)
Bild: Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie
Immer häufiger scheinen die Fälscherbanden dabei in kopierten Auto-Ersatzteilen eine lukrative Einnahmequelle zu sehen. Bremsbeläge, Luft- und Kraftstofffilter, Scheiben, Felgen, Airbags: immer häufiger werden bei Reparaturen Plagiate aus China, der Türkei oder dem arabischen Raum eingesetzt, berichtet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
„Viele sind von mangelhafter Qualität und verhalten sich in Verbindung mit den Originalteilen nicht fehlerfrei“, sagte Doris Möller, Referatsleiterin für gewerblichen Rechtsschutz beim DIHK, gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“. 

„Lukrativer und risikoarmer Geschäftszweig“

Betroffen sind Möller zufolge besonders Produkte „mit hoher Sicherheitsrelevanz“. Würden kopierte Teile verwendet, könnten Felgen bei hoher Geschwindigkeit brechen, Bremsen versagen oder bei einem Auffahrunfall die Airbags nicht aufgehen. 

Dabei passierten viele Fälschungen unentdeckt die Grenzen. Als Trend zeige sich, so Möller, dass die Käufe über das Internet zugenommen hätten und Kopien über den Postweg beim Kunden landeten. Tatsächlich deuten die Zahlen auf einen weiterhin hohen Anteil an Aufgriffen im Postverkehr hin.

Dabei handelt es sich zumeist um Internetbestellungen, die aus Drittstaaten direkt an den Endverbraucher gesendet wurden, so der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM). Viele Empfänger seien sich bei den professionellen Internetauftritten der Verkäufer nicht bewusst gewesen, eine Fälschung zu erwerben. 

„Herstellung und Vertrieb dieser Produkte sind ein äußerst lukrativer und risikoarmer Geschäftszweig organisierter Fälscherbanden“, sagt Volker Bartels, Vorstandsvorsitzender des APM. Auf Sicherheitsstandards werde dabei kein Wert gelegt. Allein der äußere Schein der Fälschungen werde immer weiter perfektioniert.

Hohe Dunkelziffer befürchtet

Der APM weist auf eine aktuelle Studie des Europäischen Markenamts (HABM) und des Europäischen Patentamts (EPA) hin. Diese Untersuchung unterstreiche die hohe gesamtwirtschaftliche Bedeutung, die dem Schutz innovativer Leistungen durch die Rechte des geistigen Eigentums zukomme. 

So würden unter anderem mehr als ein Drittel aller Arbeitsplätze in der EU durch schutzrechtsintensive Industrien und ihre Lieferanten bereitgestellt und gesichert.

Entwarnung könne nicht gegeben werden. Denn die Dunkelziffer des Handels mit gefälschten Waren bleibe hoch. Gefälscht werde dabei alles, was erfolgreich sei. „Die Statistik kann hier nur die Spitze des Eisberges darstellen. 

Weitere Schlupflöcher, wie z.B. die Durchlieferung gefälschter Waren durch die EU in Drittländer, sollten nach Möglichkeit geschlossen werden“, so Barrels. 
Zu den Bildern: links sehen Sie jeweils das Original, rechts die Fälschung. (ucy)

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