Montag, 16. Dezember 2013

Neuer Superrechner für die Wettervorhersage

Präzisere Vorhersagen durch höhere Leistung
Bild: Gerhard Lux, Deutscher Wetterdienst

Ein neuer Supercomputer des Deutschen Wetterdienstes soll Vorhersagen noch genauer als bisher machen. Das Rechnersystem soll bis 2014 auf 2 x 550 Teraflops gesteigert werden.



Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat einen neuen Superrechner für die Wettervorhersage vorgestellt. Das Rechnersystem XC30 des amerikanischen Herstellers Cray soll noch genauere Berechnungen des zukünftigen Klimas ermöglichen als bisherige Systeme. Das "High Performance Computing" verwendet Intels Xeon-Prozessoren, die mit einem Hochgeschwindigkeitsnetzwerk (Aries) verbunden sind.

So werde, wie der DWD mitteilt, aus vielen Rechenkernen ein Computer, der die Wettervorhersage im Vergleich mit einem einzelnen PC viele tausend Mal schneller rechnen könne. Jeder Rechner verfügt über 23.296 Gigabyte Hauptspeicher. Dabei leistet jeder Rechenkern bis zu 29 Gigaflops - 20 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde. Die Gesamtleistung beider Systeme beträgt 146 Teraflops - das sind 146 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde.

Das zusammen mit dem Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr betriebene Rechnersystem soll in zwei Stufen bis 2014 in der Spitzenleistung auf 2 x 550 Teraflops gesteigert werden. Das entspricht 2 x 550 Billionen Multiplikationen pro Sekunde oder einer Kapazität von mehr als 30.000 handelsüblichen PCs. Mit dem Superrechner errechne der DWD viele parallele Wettervorhersagen, erklärte die Behörde aus Offenbach bei Frankfurt.

Das Gesamtergebnis ermögliche dadurch Aussagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine bestimmte Wettersituation eintreten werde. Mit Hilfe dieser Technik solle das Warnmanagement optimiert werden. Damit all diese Datenmengen gespeichert, analysiert und in Vorhersagedarstellungen umgearbeitet werden, werde der DWD über ein Datenspeichersystem verfügen, welches über 3 PByte an Daten speichern könne. "Um beim Bild der DVDs zu bleiben, 3 PByte entsprechen über 400.000 DVDs", sagte Dr. Ulla Thiel, Cray-Vizepräsidentin in Europa.

Bei den Rechnern, erklärte Thiel, handele es sich um sogenannte massiv-parallele Rechner, bei denen Tausende Prozessoren parallel am gleichen Problem arbeiteten. "Die partiellen Differenzialgleichungen, die üblicherweise auf solchen Rechnern gelöst werden, sind so groß und so komplex, dass es technisch unmöglich wäre, einen einzelnen Prozessor zu konstruieren, der diese Aufgabe berechnen kann", so Thiele. (ucy)


Quelle: Dieser Artikel von mir erschien zuerst auf der Seite golem.de

Neuer Hochleistungsrechner: Wetter und Klima aus einem Schrank
Bild: Gerhard Lux, Deutscher Wetterdienst