Die anhaltende Niedrigzinsphase bereitet der Wirtschaft mit Blick auf die betriebliche Altersvorsorge (bAV) zunehmend Probleme. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zu den Pensionsrückstellungen im Zinstief.
Es bleibt dabei: Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins unverändert bei 0,25 Prozent. Zuletzt wurde er Anfang November des vergangenen Jahres von 0,5 auf 0,25 Prozent gesenkt. Die anhaltende Niedrigzinsphase ist für viele Bereiche problematisch, auch und besonders für die Assekuranz.
Zunehmende Probleme bereitet das Zinstief auch den Wirtschaftsunternehmen, die ihren Mitarbeitern eine betriebliche Alterversorgung (bAV) gewähren, wie das aktuelle DIHK-Schlaglicht „Pensionsrückstellungen bei Niedrigzinspolitik“ zeigt.
„Es bedarf einer klaren Perspektive, wann und wie die künstliche Niedrigzinsphase beendet wird“, lautet die Forderung der deutschen Versicherungswirtschaft. Die EZB dürfe nicht zu einer dauerhaften Rettungs- und Stützungsinstanz werden. Unter den Rekord-Niedrigzinsen leiden, auf der Suche nach Rendite, aber nicht nur Privatanleger und Versicherer. Zunehmend wird das historisch niedrige Zinsniveau zu einer „erheblichen Belastung“ für die Unternehmen in der Privatwirtschaft.
„Es bedarf einer klaren Perspektive, wann und wie die künstliche Niedrigzinsphase beendet wird“, lautet die Forderung der deutschen Versicherungswirtschaft. Die EZB dürfe nicht zu einer dauerhaften Rettungs- und Stützungsinstanz werden. Unter den Rekord-Niedrigzinsen leiden, auf der Suche nach Rendite, aber nicht nur Privatanleger und Versicherer. Zunehmend wird das historisch niedrige Zinsniveau zu einer „erheblichen Belastung“ für die Unternehmen in der Privatwirtschaft.
Die Pensionsverpflichtungen allein des Mittelstandes liegen hierzulande bei 24 Milliarden Euro. Doch in der derzeit langanhaltenden Niedrigzinsphase ringen die Betriebe darum, diese Versprechen erfüllen zu können. Setzt sich die Politik des billigen Geldes weiter fort, belasten die Pensionsrückstellungen zusehends auch die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Für die Betriebe ergeben sich dadurch weitere Probleme. Denn schlechtere Kennzahlen können zu schlechteren Finanzierungskonditionen führen - ein unangenehmer Kreislauf.
Belastung für wichtige Bilanz-Kennzahlen
Auf diese Belastungen für die Bonität und das Ergebnis im Mittelstand macht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) aufmerksam. So warnt denn DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann das System der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) durch geldpolitische Entscheidungen zu gefährden. Um den Belastungen für Bonität und Ergebnis im Mittelstand entgegenzuwirken, solle sich die Geldpolitik „auf den Ausstieg aus Niedrigstzinsen und Sonderhilfen vorbereiten“, fordert Schumann.
Der DIHK hält es in einem „plausiblen Szenario“ für möglich, das zusätzliche Rückstellungen und damit bilanzielle Belastungen von 3,2 Milliarden Euro bei unveränderten Pensionszusagen im Vergleich zu 2008 auf die Unternehmen zukommen könnten. Politik und Zentralbanken, appelliert der DIHK, sollten daher darauf achten, das Modell der betrieblichen Altersvorsorge nicht durch ihre Entscheidungen zu gefährden. Wenig optimistisch stimme das Nachdenken der Geldpolitik „sogar noch über weitere unkonventionelle Maßnahmen“.
„Ergebnis der Kapitalanlagen muss enttäuschen“
So würde ein negativer Einlagenzins bei der EZB die Banken nicht zur stärkeren Kreditvergabe motivieren, sondern als Belastung an die Kunden weitergereicht werden. „Denn dort, wo eine Kreditvergabe sinnvoll und mit vertretbarem Risiko möglich ist, liegt sie schon im unmittelbaren Eigeninteresse der Banken“, heißt es beim DIHK.
Belastung für wichtige Bilanz-Kennzahlen
Auf diese Belastungen für die Bonität und das Ergebnis im Mittelstand macht der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) aufmerksam. So warnt denn DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann das System der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) durch geldpolitische Entscheidungen zu gefährden. Um den Belastungen für Bonität und Ergebnis im Mittelstand entgegenzuwirken, solle sich die Geldpolitik „auf den Ausstieg aus Niedrigstzinsen und Sonderhilfen vorbereiten“, fordert Schumann.
Das Modell mit Pensionsverpflichtungen habe sich bewährt. Es sei ein wichtiger Beitrag für die erfolgreiche Bewältigung des demografischen Wandels, so Schumann. Wie es in der Analyse heißt, muss der Mittelstand bereits jetzt im Vergleich zu 2008 für unveränderte Pensionszusagen 600 Millionen Euro mehr an Rückstellungen bilden.
„Das wirkt sich auf wichtige Bilanz-Kennzahlen aus“, ist in der Untersuchung zu lesen. So sinke die Eigenkapital-Quote von Unternehmen mit Pensionsverpflichtungen mit jedem Absinken des Referenzzinssatzes. Auch weitere wichtige Kenngrößen wie die Umsatzrendite wirkten sich auf die Rückstellungen aus. Dieser Effekt kann sich nach Ansicht des DIHK noch „erheblich steigern“.
„Das wirkt sich auf wichtige Bilanz-Kennzahlen aus“, ist in der Untersuchung zu lesen. So sinke die Eigenkapital-Quote von Unternehmen mit Pensionsverpflichtungen mit jedem Absinken des Referenzzinssatzes. Auch weitere wichtige Kenngrößen wie die Umsatzrendite wirkten sich auf die Rückstellungen aus. Dieser Effekt kann sich nach Ansicht des DIHK noch „erheblich steigern“.
Der DIHK hält es in einem „plausiblen Szenario“ für möglich, das zusätzliche Rückstellungen und damit bilanzielle Belastungen von 3,2 Milliarden Euro bei unveränderten Pensionszusagen im Vergleich zu 2008 auf die Unternehmen zukommen könnten. Politik und Zentralbanken, appelliert der DIHK, sollten daher darauf achten, das Modell der betrieblichen Altersvorsorge nicht durch ihre Entscheidungen zu gefährden. Wenig optimistisch stimme das Nachdenken der Geldpolitik „sogar noch über weitere unkonventionelle Maßnahmen“.
„Ergebnis der Kapitalanlagen muss enttäuschen“
So würde ein negativer Einlagenzins bei der EZB die Banken nicht zur stärkeren Kreditvergabe motivieren, sondern als Belastung an die Kunden weitergereicht werden. „Denn dort, wo eine Kreditvergabe sinnvoll und mit vertretbarem Risiko möglich ist, liegt sie schon im unmittelbaren Eigeninteresse der Banken“, heißt es beim DIHK.
Die schwache Rendite für Arbeitnehmer ist sicher nicht damit zu erklären, dass die Pensionsfonds am Kapitalmarkt hohe Gewinne erwirtschaftet, sie aber nicht weitergereicht hätten, sagt Günter Pochmann, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Pochmann hat in einer Studie die wirtschaftliche Entwicklung der Pensionsfonds in Deutschland analysiert. Im Schnitt haben demnach die deutschen Pensionsfonds nur in einem der fünf Untersuchungsjahre eine leicht positive Eigenkapitalrendite erwirtschaftet.
Die rund 30 Pensionsfonds in Deutschland haben nach Zahlen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von 2006 bis 2010 im Schnitt eine Rendite von jährlich 2,75 Prozent erzielt, so Pochmann. „Insgesamt muss das Ergebnis der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Arbeitnehmer und Arbeitgeber enttäuschen“, bilanziert der Wissenschaftler.
Die rund 30 Pensionsfonds in Deutschland haben nach Zahlen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von 2006 bis 2010 im Schnitt eine Rendite von jährlich 2,75 Prozent erzielt, so Pochmann. „Insgesamt muss das Ergebnis der Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Arbeitnehmer und Arbeitgeber enttäuschen“, bilanziert der Wissenschaftler.
Denn die Umlaufrendite für Anleihen der öffentlichen Hand habe in diesen Jahren im Mittel 3,51 Prozent betragen. Der Trend gehe weg von Leistungen, die nach Art von Versicherungen garantiert seien, hin zu betrieblichen Renten, die vom Erfolg der Kapitalanlagen abhingen. (ucy)
Quelle: Dieser Artikel von mir erschien zuerst auf der Seite bocquel-news.de.