Donnerstag, 17. Oktober 2013

Weltkatastrophenbericht 2013: Weniger Menschen durch Katastrophen getötet

Bild: drk.de/Alex Wynter/IFRC

Im Jahr 2012 sind deutlich weniger Menschen durch Katastrophen getötet worden als im durchschnittlichen Mittel der vergangenen 10 Jahre. Weltweit lag die Zahl der Todesopfer durch Naturkatastrophen bei 9.656 und damit 90 Prozent unter dem Durchschnitt. 


Während zugleich die Anzahl der Naturkatastrophen mit 364 die zweitgeringste der letzten Dekade ist, lagen die entstandenen Gesamtkosten mit rund 117 Milliarden Euro am fünfthöchsten. Allein rund 37 Milliarden Euro entfallen auf Wirbelsturm „Sandy“. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 139 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen.

Das geht aus dem Weltkatastrophenbericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften hervor, der heute vorgestellt wurde. „Diese Zahlen sind positive Nachrichten. Sie zeigen, dass die Welt im vergangenen Jahr von Megakatastrophen, vergleichbar mit dem Tsunami 2004 oder dem Erdbeben in Haiti 2010, verschont blieb
sagt Clemens Graf von Waldburg-Zeil, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes.

Effiziente Kommunikation senkt Schäden

Zugleich lohne es sich, die Katastrophenvorsorge voranzutreiben, um auch die wirtschaftlichen Schäden zu vermindern. Auch sei es wichtig, den Zugang der Bevölkerung vor Ort zu neuen Kommunikationstechnologien zu verbessern, um Menschenleben zu retten. Das könne außerdem dazu beitragen, zum Beispiel die Zerstörung von Häusern zu verringern“, so Waldburg-Zeil.

Schwerpunktthema des Berichts, der in diesem Jahr den Titel „Focus on technology and the future of humanitarian action“ trägt, ist die wesentliche Rolle von neuen Kommunikationstechnologien für alle Akteure der humanitären Arbeit wie Regierungen, Zivilgesellschaft, Kommunen und Hilfsorganisationen. 

Frühwarnsysteme hilfreich

So werde deutlich, dass Kommunen, die häufig von Katastrophen heimgesucht werden, durch neue Technologien wie Frühwarnsysteme deutlich besser in der Lage seien, sich vorzubereiten und die Katastrophe besser überstehen – wie im vergangenen Jahr auf den Philippinen: 6,3 Millionen Menschen waren vom Taifun „Bopha“ betroffen und Tausende konnten gerettet werden, weil 99 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Mobilfunk hat und so Warnungen und Informationen erhalten konnte.

Zugleich benennt der Bereicht aber auch bestehende Ungleichheiten hinsichtlich des Zugangs zu modernen Technologien und stellt Herausforderungen an eine künftige Entwicklung deutlich heraus. (ucy)