Hagelstürme, Hochwasser, Wirbelstürme: Ungewöhnlich hohe Schäden aus Wetterkatastrophen haben die Naturkatastrophen-Bilanz des Jahres 2013 geprägt.
Weltweit fiel die Bilanz der Schäden aus Naturkatastrophen 2013 gemäßigter aus: Die direkten Gesamtschäden blieben mit rund 125 Milliarden US-Dollar ebenso wie die versicherten Schäden mit rund 31 Milliarden US-Dollar unter den Durchschnittswerten der vergangenen 10 Jahre. Das teilte der Rückversicherer Munich Re mit.
Bei insgesamt 880 Naturkatastrophen (Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre: 790) kamen mehr als 20.000 Menschen ums Leben. Damit lag die Zahl der Todesopfer zwar über der von 2012, aber deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (106.000).
Die teuerste Naturkatastrophe
Die teuerste Naturkatastrophe
Die teuerste Naturkatastrophe des Jahres gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Schäden war laut Munich Re das Hochwasser in Südost- und Ostdeutschland sowie angrenzenden Staaten Anfang Juni. Die Gesamtschäden lagen bei 11,7 Milliarden Euro, die versicherten Schäden bei 2,3 Milliarden Euro.
Stellenweise betrugen die Niederschläge 400 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Tage. An zahlreichen Flüssen erreichte das anschließende Hochwasser Rekordwerte, so etwa in Passau am Zusammenfluss von Donau, Ilz und Inn, wo das Hochwasser den höchsten Stand seit 1501 erreichte.
In anderen Bereichen des Landes, so an der Donau bei Deggendorf in Bayern und an der Elbe bei Stendal in Sachsen-Anhalt, brachen Deiche, so dass sich Fluten kilometerweit ins Flachland ergossen.
Auch bei einigen anderen Wetterkatastrophen in Mitteleuropa habe sich Vorsorge bewährt: Der Herbststurm „Christian“ verlief ebenso glimpflich wie der Wintersturm „Xaver“, obwohl beide über Großbritannien, die Benelux-Staaten, Norddeutschland und Dänemark hinwegfegten und Windgeschwindigkeiten von teilweise über 150 km/h erreichten. In Folge von „Xaver“ und „Christian“ entstanden europaweit Gesamtschäden in jeweils niedriger einstelliger Milliardenhöhe.
Auch bei einigen anderen Wetterkatastrophen in Mitteleuropa habe sich Vorsorge bewährt: Der Herbststurm „Christian“ verlief ebenso glimpflich wie der Wintersturm „Xaver“, obwohl beide über Großbritannien, die Benelux-Staaten, Norddeutschland und Dänemark hinwegfegten und Windgeschwindigkeiten von teilweise über 150 km/h erreichten. In Folge von „Xaver“ und „Christian“ entstanden europaweit Gesamtschäden in jeweils niedriger einstelliger Milliardenhöhe.
Hagelstürme in Deutschland
Das weltweit teuerste Ereignis für die Versicherungswirtschaft waren Hagelstürme einer Unwetterfront, die zwischen 27. und 28. Juli einzelne Regionen in Nord- und Südwestdeutschland trafen. Diese Unwetterfront brachte der Assekuranz zugleich das teuerste Hagelereignis in der Geschichte Deutschlands.
In Baden-Württemberg waren Gebiete um Pforzheim und die Region nordöstlich der Landeshauptstadt Stuttgart betroffen, im Norden traf es eine Linie nordöstlich des Ruhrgebietes bis Wolfsburg. Stellenweise waren die Hagelkörner größer als Tennisbälle. Eines der gefundenen Hagelkörner hatte einen Durchmesser von 14 Zentimetern – ein Rekord für Deutschland.
Die Eisklumpen zerstörten zahllose Autos, Häuserfassaden, Dächer und Solaranlagen. Besondere Schäden verursachte der Hagel auch an Häusern mit Wärmedämmung, bei denen der Außenputz teilweise zerstört wurde. Insgesamt betrug der Schaden durch schwere Hagelstürme im Juli und August in Deutschland rund 3,9 Milliarden Euro, davon waren 3,1 Milliarden Euro versichert.
Die Eisklumpen zerstörten zahllose Autos, Häuserfassaden, Dächer und Solaranlagen. Besondere Schäden verursachte der Hagel auch an Häusern mit Wärmedämmung, bei denen der Außenputz teilweise zerstört wurde. Insgesamt betrug der Schaden durch schwere Hagelstürme im Juli und August in Deutschland rund 3,9 Milliarden Euro, davon waren 3,1 Milliarden Euro versichert.
Tropen-Sturm löst humanitäre Katastrophe aus
Die schwerwiegendste humanitäre Katastrophe löste der Super-Taifun Haiyan aus, der mit Windgeschwindigkeiten von teilweise weit über 300 km/h am 7. November über den Süden der Philippinen fegte. Über dem Meer wurde kurz vorher die stärkste Böe mit 379 km/h gemessen. Der Radius des Sturmsystems betrug rund 600 Kilometer.
Der Durchmesser des Auges, an dessen Rand die höchsten Windgeschwindigkeiten auftreten, betrug ungewöhnliche 20-25 Kilometer. Vermutlich war Haiyan der stärkste gemessene Wirbelsturm, der jemals auf Land traf. Durch die extreme Windstärke von mehr als 300 km/h und die dadurch ausgelöste Flutwelle von bis zu 6 Metern Höhe wurden viele Orte, wie die Küstenstadt Tacloban, nahezu dem Erdboden gleichgemacht.
Mehr als 6.000 Menschen kamen bei dem Sturm ums Leben, Millionen wurden obdachlos. In der stark landwirtschaftlich geprägten Region mit umfangreichem Zuckerrohranbau wurde die Ernte weitgehend zerstört.
Mehr als 6.000 Menschen kamen bei dem Sturm ums Leben, Millionen wurden obdachlos. In der stark landwirtschaftlich geprägten Region mit umfangreichem Zuckerrohranbau wurde die Ernte weitgehend zerstört.
Der Gesamtschaden betrug etwa 10 Milliarden US-Dollar, was rund 5 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der Philippinen entspricht. Durch die sehr geringe Versicherungsdichte liegt der versicherte Schaden voraussichtlich nur in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe.
Zahl von Hurrikanen gesunken
Zahl von Hurrikanen gesunken
Die Taifunsaison im Pazifik war 2013 mit 31 benannten Stürmen überdurchschnittlich aktiv. Dagegen verlief die Wirbelsturmsaison im Nordatlantik sehr ruhig. Kein einziger Sturm in Hurrikanstärke erreichte das US-Festland. Insgesamt bildeten sich im Nordatlantik 13 Wirbelstürme.
Die schwerwiegendste Naturkatastrophe in den USA im vergangenen Jahr brachte eine Unwetterfront mit einer Serie schwerster Tornados im Bundesstaat Oklahoma. Ein Tornado der höchsten Stufe 5 mit Windgeschwindigkeiten über 300 km/h verwüstete am 21. Mai die Kleinstadt Moore, etwa 10.000 Häuser wurden allein hier beschädigt oder zerstört. Der Schaden infolge der gesamten Unwetterfront betrug 3,1 Milliarden US-Dollar, davon waren 1,8 Milliarden US-Dollar versichert.
Von schweren Naturkatastrophen war 2013 auch Kanada betroffen. Ungewöhnlich starke Regenfälle in der Provinz Alberta von bis zu 190 Litern pro Quadratmeter innerhalb eines Tages trafen mit einer späten Schneeschmelze zusammen.
Dies führte an den durch die Provinzhauptstadt Calgary fließenden Flüssen Bow River und Elbow River zu Rekordfluten. Der gesamtwirtschaftliche Schaden betrug 5,7 Milliarden US-Dollar, davon waren etwa 1,6 Milliarden US-Dollar versichert; damit war es die bisher teuerste Naturkatastrophe in Kanada. (ucy)