Dienstag, 14. Januar 2014

Mehr Rente für Geringverdiener

Tipps: Wie niedrige Beiträge dennoch eine höhere Rente bringen können.


Die Politik streitet um das richtige Konzept gegen Altersarmut. Statt Zuschuss- oder Solidarrente soll es jetzt eine „Lebensleistungsrente“ geben. Was gern als brandneue Idee verkauft wird, ist allerdings oft ein alter Hut. 

Eine Höherbewertung von Arbeitszeiten mit niedrigem Lohn gibt es in der gesetzlichen Rentenversicherung schon länger – dank früherem „Reformeifer“ Berliner Politiker aber nicht für jeden.

In folgenden Fällen können Beitragszeiten bei der Berechnung der Rente höher bewertet werden:

Beschäftigungszeiten vor 1992

Bis 1992 gab es die „Rente nach Mindesteinkommen“. Danach wurden versicherungspflichtige Beschäftigungszeiten mit geringem Verdienst um bis zu 50 Prozent höher bewertet. 

Wer 20 Jahre lang wenig verdiente, kann so ein Rentenplus von bis zu fünf Entgeltpunkten erhalten. Das sind bis zu 140 Euro mehr Rente im Monat.

Beschäftigungszeiten ab 1992

Für Beschäftigungszeiten ab 1992 gibt es eine Höherbewertung von Jobs mit niedrigem Arbeitsentgelt nur noch für erziehende Elternteile. In der Regel profitiert die Mutter – in Ausnahmefällen aber auch der Vater. 

Für Niedrigverdiener kann dies ein Rentenplus von maximal knapp 65 Euro bringen. Berücksichtigt ist bei dieser Rechnung die komplette Zeit zwischen dem dritten und zehnten Geburtstag eines Kindes.

Ausbildungszeiten

Auszubildende erzielen meist nur ein niedriges Einkommen – und zahlen entsprechend niedrige Rentenbeiträge. Dabei bleibt es allerdings nicht. Bis zu drei Ausbildungsjahre werden höhergewertet. Das kann heutigen Azubis ein Rentenplus von insgesamt gut 50 Euro bringen. 
(ucy)