Freitag, 10. Januar 2014

„Prächtige“ Konjunkturaussichten für 2014

Verbraucher, Wirtschaft und Finanzexperten gehen mit großer Zuversicht ins neue Jahr. Wirtschaftsinstitute erwarten eine „prächtige“ Konjunktur. Auch die deutsche Versicherungswirtschaft prognostiziert für dieses Jahr „erneut ein moderates nominales Beitragswachstum“. Bei der Anzahl der Beschäftigten sei allerdings „mit einem leichten Beschäftigungsabbau zu rechnen“. 



Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist so gut wie seit sechs Jahren nicht. Das teilte das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK mit. Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung der Verbraucher legten weiter zu. Die Einkommenserwartung habe zwar Einbußen hinnehmen müssen, verbleibe aber auf hohem Niveau. 

Die deutsche Konjunktur gewinne im kommenden Jahr deutlich an Schwung: Nach 0,4 Prozent im laufenden Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt 2014 um 1,6 Prozent steigen, 2015 ist sogar eine Wachstumsrate von zwei Prozent möglich.
Das prognostiziert das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in seinen Wintergrundlinien 2013/2014. Getragen werde dieses Wachstum vom privaten Konsum und anziehenden Unternehmensinvestitionen, so die DIW-Experten. 

Finanzexperten zuversichtlich 

Das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung erwartet für Deutschland für das kommende Jahr sogar ein noch kräftigeres Wirtschaftswachstum, wie Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn mitteilte. „Die Konjunkturaussichten für das nächste Jahr sind prächtig“, so Sinn.
 

Die Wirtschaft werde 2014 um 1,9 Prozent zulegen und damit fast fünfmal so stark wie im laufenden Jahr mit 0,4 Prozent. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft habe sich zum Jahresende noch einmal leicht verbessert.
 Im Dezember bewerteten die Firmen ihre derzeitige Geschäftslage zwar etwas weniger gut, blickten aber erneut wesentlich optimistischer auf die kommenden Monate. 

Auch die deutschen Finanzexperten schauen sehr zuversichtlich in die Zukunft. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland in den kommenden sechs Monaten sind um 7,4 Punkte gestiegen.
 Damit steht der Indikator nun bei 62,0 Punkten, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2006.

 Auch bei der Beurteilung der aktuellen konjunkturellen Lage sind die Finanzexperten guter Dinge.

Optimismus bei den Wirtschaftsverbänden 


Die deutschen Wirtschaftsverbände sehen dieses Jahr ebenfalls überwiegend zuversichtlich entgegen. Für ihre Mitgliedsunternehmen erwarten die meisten bessere Geschäfte und etwas mehr Investitionen als 2013. Von einer positiveren Stimmung in ihren Unternehmen zum Jahreswechsel 2013/2014 im Vergleich zum Vorjahr berichten 26 der 48 Verbände, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) befragt hat. 

Gründe für den Optimismus der Verbände seien die robuste inländische Konjunktur und die Tatsache, dass im Euroraum viele Zeichen auf Besserung stünden. Daran änderten auch die schwächeren Wachstumsimpulse aus den Schwellenländern Asiens und Südamerikas nichts. Deshalb würden die Betriebe in den meisten Wirtschaftssparten 2014 wohl zumindest in gleichem Maße investieren wie im vergangenen Jahr. 

Prognose der deutschen Versicherungswirtschaft 

Wie der Versichererverband GDV in der IW-Umfrage antwortet, prognostiziert der Branchenverband für 2014 „erneut ein moderates nominales Beitragswachstum“. Im Einmalbeitragsgeschäft der Lebensversicherung geht der Dachverband der Versicherer von einer „stabilen Entwicklung“ aus. Berücksichtige man die Inflationsrate, könne das reale Beitragsaufkommen der Assekuranz etwa gleich dem von 2013 sein. 

„Generell hat sich die Versicherungsnachfrage“, so der GDV, „auch vor dem Hintergrund der Eurokrise sowie der letzten Banken- und Wirtschaftskrise als ausgesprochen robust erwiesen.“ Trotz dieser Einschätzung beurteilt der GDV die allgemeine Stimmungslage in den Unternehmen mit „schlechter als zum Wechsel 2012/2013“. Im Vergleich zum Jahreswechsel 2012/2013 habe sich das Geschäftsklima weiter abgekühlt. Im längerfristigen Vergleich liege es auf eher unterdurchschnittlichem Niveau. 

„Nach der deutlichen Eintrübung während der Finanz- und Wirtschaftskrise hatte sich die Stimmung im Verlauf der Jahre 2009 und 2010 zunächst stark gebessert“, so der GDV. Aufgrund der Eurokrise sei die Stimmung kontinuierlich gesunken. Auch das anhaltende Niedrigzinsumfeld wirke sich dämpfend auf die Stimmung aus. Bei den Investitionen der Versicherer erwähnt der GDV das hohe Gewicht der durch gesetzliche Vorgaben bestimmten Investitionen, welches weiter gestiegen sei. Investitionen würden weiterhin insbesondere durch Solvency II und SEPA bestimmt. Dies lasse weiterhin auf gesetzlich bedingte Mehrinvestitionen und damit steigende IT-Kosten in diesem Jahr schließen.

Was die Anzahl der Arbeitnehmer angeht, spricht der GDV von einem „heterogenen Bild“, das zu erwarten sei. „Per saldo ist dabei auch weiterhin mit einem leichten Beschäftigungsabbau in 2014 zu rechnen“, so der Verband. (ucy)

Quelle: Dieser Artikel von mir erschien zuerst auf der Seite asscompact.de